Was ist Krav Maga?
Krav Maga kann aus dem Hebräischen einfach übersetzt werden als Nahkampf oder auch Kontaktkampf. Krav Maga ist es ein schnell zu erlernendes und leicht anzuwendendes taktisches Selbstverteidigungssystem. Anstelle der Vermittlung einer Vielzahl komplizierter Techniken werden einfache, unter Stress und Angst abrufbare Techniken und Prinzipien vermittelt.
Nachfolgend einige dieser Prinzipien:
- Die Verteidigung muss auf natürlichen Instinkten und Verhaltensweisen basieren
- Die Verteidigung muss unmittelbar gegen die akute Gefahr wirken
- Jede Verteidigung muss zugleich Gegenangriff sein
- Technik und Bewegung muss sich ergänzen
- Alle gezeigten Techniken müssen für Mann und Frau jeglichen Alters funktionieren
- Das Selbstverteidigungssystem muss laufend aktualisiert werden
Die Orientierung an derartigen Prinzipien erlaubt eine flexible Gestaltung des Trainings und Auswahl der Techniken. Tatsächlich kann auf diese Weise jeder Teilnehmer sein eigenes, persönliches Krav Maga erhalten. Im Fokus steht immer der Trainierende und nicht das System.
Was ist Krav Maga NICHT?
Kampfkunst bzw. Kampfsport
Krav Maga wird sehr oft fälschlicherweise der Kategorie Kampfkunst oder Kampfsport zugeordnet. Allerdings ist es von seinen Ansätzen und Zielen her genau das Gegenteil.
Klassische Kampfkünste sind vom System her starr und dogmatisch. Sie konzentrieren sich auf die Aufrechterhaltung von Traditionen und die Vermittlung von Techniken, die vor hunderten von Jahren entwickelt (und sehr oft nicht weiterentwickelt) wurden. Oft wird extrem viel Wert auf elegante und präzise Bewegungen und Details gelegt.
Krav Maga hat eine ganz andere Grundlage. Es ist als flexibles und offenes System konzipiert worden. Es wächst und verändert sich ständig.
Für aktuelle Bedrohungsformen (z.B. Selbstverteidigung im Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln) werden Lösungsansätze entwickelt. Anstelle von komplizierten Techniken werden einfache Prinzipien und Taktiken vermittelt.
Kampfsport hingegen hat sich aus traditionellen Kampfkünsten entwickelt. Um die Sportler vor Verletzungen zu schützen, wurden Techniken entfernt oder durch Abwandlungen entschärft.
Durch Hinzufügung von Regeln wurden weitere Beschränkungen eingeführt. In keiner Sportart sind z.B. Techniken gegen die Augen und Genitalien oder das Beißen gestattet. Selbst MMA Kämpfer müssen sich an ein Regelwerk halten.
Krav Maga geht den entgegengesetzten Weg. In der taktischen Selbstverteidigung ist jedes Mittel recht um einen Angreifer (der zumeist bedingungslos entschlossen ist, seine Tat umzusetzen) abzuwehren.